Die Suche nach dem Glück

Tochter Kakao war eigentlich ein Sonnenkind, aber seit einigen Tagen trug sie eine schwere Last in sich, da sie auf der Suche nach dem Glück war.

Sie hatte Angst im Alltag das Glück zu verpassen und studierte jeden Tag über mehrere Stunden und Wochen die dicken Fachbücher, die sie in der Schafsbibliothek fand. Das strengte sie sehr an und ihre sonstige Leichtigkeit ging verloren. Ihr Kopf und ihre Augen schmerzten vom vielen lesen.

Schaf Schokolade machte sich Sorgen um ihre Tochter Kakao und begann mit ihr ein Mutter-Tochter Gespräch zu führen. „Ich spüre eine große Last in Dir, was ist los, Kakao?“ „Ach weißt Du was, ich finde einfach nicht heraus, was es mit dem Glück so auf sich hat. Wann sind wir glücklich und wie fange ich das Glück ein?“, fragte Kakao ihre Mutter, die sich in ihren jungen Jahren noch nicht ganz sicher war, ob und wann sie wirkliches Glück empfand.

„Ich glaube, Du bist nicht am richtigen Ort gewesen, um eine Antwort zu finden“, antwortete Schaf Schokolade. „Aber in den Büchern steht doch sonst alles drin!“ sagte Kakao entrüstet. „Ja da steht eine Menge Wissen drin, aber manches Wissen findet man woanders, “ damit forderte Schaf Schokolade ihre Tochter Kakao auf, sich auf die Suche zu machen.

„Ich weiß, ich frage alle weisen Schafe, die können mir bestimmt beantworten, was Glück bedeutet,“ sagte Kakao. Die Idee erzeugte bei ihr sofort einen Motivationsschub, erneut auf die Suche zu gehen. Ihre Mutter konnte sie gar nicht mehr aufhalten, so schnell machte sich Kakao auf den Weg.

Als erstes traf sie Flocke an, ein weises Schaf, die schon viele Schafsjahre in der Herde verbracht hat. „Wann empfindest Du Glück, Flocke?“ fragte Kakao. „Glück?“ fragte Flocke verwundert nach. „Da muss ich mal überlegen. Oh ja, mir fällt es ein, Glück ist, wenn Du jemanden an Deiner Seite hast, den Du ganz doll liebst.“ berichtete Flocke.

Kakao spürte aber, dass Flocke keinesfalls vor Glück sprühte, als sie davon erzählte. Sie spürte ganz im Gegenteil eine Traurigkeit, die sich breit machte. Von ihrer Mutter wusste sie, dass Flockes Mann vor einigen Jahren verstorben ist und sie über den Verlust noch sehr trauerte. „Aber weißt Du was, gehe mal zu Schaf Willi, der weiß bestimmt besser, was Glück bedeutet,“ munterte Flocke Kakao auf, die auch spürte, dass sie das Glück nicht wirklich an Kakao transportieren konnte.

„Schaf Willi, wann empfindest Du Glück?“, fragte Kakao nach. Schaf Willi antwortete weise: „Also ich bin glücklich, wenn ich den ganzen Tag auf der Wiese mein Gras fressen kann.“ „O.k. und was machst Du dann im Winter, wenn wir nur Heu bekommen?“, fragte Kakao interessiert nach.

In dem Moment, in dem Kakao diese Frage stellte, änderte sich Willis Gesichtsausdruck und er fragte „musst Du mich daran erinnern, dass wir bald Winter haben? Vorbei ist es mit dem Glück.“ Mit nun schlechter Laune schickte Willi Kakao weg.

Kakao ging ihres Weges und traf Schaf Hans unterwegs, der zufrieden auf dem Boden lag und döste. Kakao hatte etwas Angst wieder weggeschickt zu werden, aber ihre Neugierde siegte. „Schaf Hans, wann empfindest Du Glück?“ fragte Kakao.

Hans freute sich über die neugierige Kakao und erzählte: „Ich bin froh darüber, dass Du in so jungen Jahren schon zu mir kommst. Auch ich habe in Deinem Alter das Glück gesucht. Zunächst konnte ich mir von meiner harten Arbeit beim Schäfer einen ersten Platz in der Reihe beim Füttern ergattern. Ich merkte aber, dass es auf Dauer sehr anstrengend war, diese Position gegenüber den anderen zu verteidigen.

Dann kam Schaf Flecki auf mich zu und wollte in die erste Reihe. Er bot mir dafür ein Tauschgeschäft an. Denn Flecki hatte das große Glück beim Scheren als erster dran zu kommen.“ Da ich das Scheren gar nicht mochte und ich es gerne so schnell wie möglich hinter mich bringen wollte, nahm ich das Tauschgeschäft an.“

Zunächst war Hans auch glücklich, aber er merkte nach ein paar Scherdurchläufen, dass es gar nicht so ein gutes Tauschgeschäft gewesen war. Denn das Scheren fand nur 2 mal im Jahr statt, gefüttert wurden sie aber jeden Tag.

Und so befand sich Hans auf der Suche nach weiteren Tauschangeboten, die ihm mehr Glück bescheren sollten. „Aber weißt du was, jedes Mal, wenn ich getauscht habe, war ich zwar mal kurz glücklich, aber lang angehalten hat es nie.“ Deshalb sagte Hans zu Kakao: „Pass auf, wie und wo Du Dein Glück suchst und für was Du es eintauscht!“

Kakao war schon sehr enttäuscht über die Antworten und ging mit ihren Erlebnissen zurück zu ihrer Mutter: „Ich habe so viele Schafe gefragt, aber keiner konnte mir sagen, wie ich dauerhaft glücklich sein kann!“

Schaf Schokolade antwortete: „Mein Kind, ich habe Dir doch gesagt, dass Du am falschen Ort nach dem Glück suchst!“

„Aber wenn ich es nicht in der Bibliothek finde, nicht bei den weisen Schafen und wohl auch nicht bei Dir, wo finde ich dann eine Antwort?“, fragte Kakao nach.

„Was bleibt denn noch, wenn Du Dein Glück nicht im Außen findest?“, fragte Schokolade ihre Tochter.

Kakao plumpste auf das Gras und eine richtig schwere Last fiel herunter. Sie schluckte, nachdem sie es verstanden hat und sagte „Das Glück ist in mir!“

„Genau, das Glück ist in Dir! Und ich verrate Dir noch den Schlüssel zu Deinem persönlichen Glück: Der Schlüssel für Glück ist Selbstliebe!“

„Selbstliebe“, wiederholte Kakao und spürte nun ein starkes Selbstmitgefühl in sich, da sie bei ihrer Suche nach dem Glück erst einmal Umwege gegangen ist. Die Luft in der Umgebung füllte sich für einen kurzen Moment mit Wärme und Dankbarkeit.

Im nächsten Moment machte sich bei Kakao eine Erleichterung breit und da sie schon etwas Neunmalklug war, zählte sie ihrer Mutter auf, was für sie zur Selbstliebe alles gehört:

• „Akzeptiere Dich – Deine Gedanken, Gefühle und Deinen Körper
• Sprich positiv mit Dir und lobe Dich regelmäßig
• Fühle Dankbarkeit, auch für die kleinen Dinge im Leben
• Entwickle Dich weiter, in die Richtung, die Du möchtest
• Nimm Dir regelmäßig Auszeiten, um entspannen zu können
• Glaube an Deine Stärken und dass Du es schaffen kannst
• Setze Grenzen
• Spüre Dich bewusst.“

Schaf Schokolade war stolz auf ihre Tochter und in Einem war sie sich ganz sicher: Durch ihre eigene Selbstliebe wird Kakao ganz viele Glücksmomente in ihrem Leben erleben.

Und kaum gedacht, sah sie ihrer Tochter zu, wie sie glücklich und mit voller Leichtigkeit einem Schmetterling hinterher hüpfte.

Was können wir von Schaf Schokolade lernen?

Wir Menschen sind auf der Suche nach dem eigenen Glück. Es kommt jedoch vor, dass wir das Glück sehr vom Außen abhängig machen. Das Außen ist aber nicht immer eine Konstante im Leben, auf die wir uns verlassen können. Auf welches Glück wir aber immer zugreifen können, ist das Glück in uns selbst. Dabei ist die Selbstliebe eine gute Basis, um Glück konstant zu erleben. Selbstliebe sorgt für eine gute Harmonie im Leben, einer positiven Grundeinstellung gegenüber sich selbst und ein wahrnehmen und annehmen seiner Selbst.

Möchtest Du mehr Glück erfahren, stärke Deine Selbstliebe.