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Was es zum Lernen braucht!
Schaf Schokolade war ein sehr weises Schaf und wusste, was die Lämmer aber auch die erwachsenen Schafe benötigten, um zu lernen.
Sie schaffte unterschiedliche Lern- und Begegnungsorte, die es allen Schafen ermöglichte, sich in ihren Fähigkeiten weiterzuentwickeln.
Da gab es die reguläre Teichschule, die jedes Schaf jeden Tag besuchte. Aber regulär war daran nur, dass sie täglich stattfand. Jeden Tag konnte jedes Schaf selbst entscheiden, was es lernen wollte.
Ein Tag war es die Astrologie, da die Schafe so gerne den Himmel und die Sterne betrachteten. Jedes Schaf sah etwas anderes im Sternenhimmel. Dies sorgte für einen großen Erfahrungsaustausch über Weite, Perspektiven und neue Räume.
Am anderen Tag stand das Geschichten schreiben im Fokus, da die Schafe so viel Freude daran hatten, sich gegenseitig Geschichten zu erzählen. Es waren großartige und vielfältige Geschichten, die geschrieben wurden. Jede Geschichte wurde wohlwollend diskutiert und jedes Schaf überlegte, was es von der Geschichte auf sein eigenes Leben übertragen konnte.
Dann stand das Musizieren mit wundervollen Gesängen auf dem Programm. Sie liebten es, ihren Stimmen zuzuhören. Jedes Schaf hatte seine ganz eigene Stimme und durfte damit seine Gefühle und Gedanken zum Ausdruck bringen.
Dann gab es unterschiedliche Räume, die Schaf Schokolade zum informellen Lernen schaffte. Der meistbesuchte Ort von den Schafen war der Deich, denn von dort aus hatten sie einen Weitblick über das ganze Tal. Dieser Weitblick regte sie an, ihren Geist zu öffnen und sich frei zu machen von jeglichen Sorgen und Ängsten.
An diesem Ort diskutierten sie auch über die wildesten und kreativsten Ideen, die ihnen einfielen, um ihr Leben noch glücklicher zu gestalten. Kamen ihre Gedanken und Gespräche mal ins Stocken, kullerten sie einfach den Hügel hinunter und ließen sich so richtig durchschütteln. Dabei lachten sie genüsslich und die fröhliche Stimmung sorgte wieder für neue Ideen.
Es gab einen weiteren wichtigen Lernort, er nannte sich die „Wiese der Weisen“. Dort konnte jedes Schaf hingehen und von seinen Fehlern berichten. Denn die Schafe hatten schon früh erkannt, dass im „aus Fehlern lernen“ ein besonders großer Schatz enthalten war.
Einen Ort der Stille richtete Schaf Schokolade im Stall ein. Der Stall war mit einer dicken Schicht Stroh ausgestattet. Dort konnte sich jedes Schaf ruhig zurückziehen und achtsam meditieren.
Dann richtete Schaf Schokolade einen Spiegel ein. Eine Stelle am Teich war dafür besonders passend. Die Schafe hatten die Möglichkeit jederzeit in den Spiegel zu schauen und sich selbst wahrzunehmen. Sie stellten sich dabei regelmäßig diese 3 Fragen: Was möchte ich von dem, wie ich mich verhalte, beenden? Was möchte ich beibehalten? Und was möchte ich neu beginnen? Ihre Antworten teilten sie anderen Schafen mit, die in der Nähe standen, so dass über diese drei Fragen ein regelmäßiger Austausch stattfand.
Was allen Schafen ganz klar war, Lernen entsteht im Miteinander. Dazu zählt eine große Portion Vertrauen, Mut und Offenheit. Da die Schafe eine gegenseitige tiefe Verbundenheit spürten, viel es ihnen leicht zu lernen.
Ihr Motto war ganz angelehnt an der Aussage des Philosophen Martin Buber:
Das Schaf wird am Du zum Ich.
War ein schüchternes Schaf in der Runde, ermunterte Schokolade es, sich zu zeigen, Dinge auszuprobieren und sich Feedback einzuholen. Denn sie wusste, traut sich das schüchterne Schaf, wird es schnell merken, welche besonderen Schätze es in sich trägt.
Was können wir von Schaf Schokolade lernen?
Von Schaf Schokolade können wir heute lernen, welche Faktoren eine Lernkultur auszeichnet, die ein Lernen begünstigt und fördert. Wir lernen in unserem Leben täglich und fürs Leben und das vor allem im Miteinander.
Wenn wir nützliches fürs Leben lernen, erscheint uns das Lernen als sinnvoll. Und wenn förderliche Räume zum Lernen geschaffen werden, können wir Schritt für Schritt unser komplexes (Arbeits-)Leben meistern.
Schulen, Universitäten, Unternehmen und alle anderen Einrichtungen sollten ihre Aufgabe wahrnehmen, formelle und informelle Lernumgebungen zu schaffen, die in der Lernzusammenarbeit auf die Werte Vertrauen, Mut, Offenheit und Wertschätzung aufbauen. Vor allem durch eine wertschätzende Feedback- und Fehlerkultur können Menschen und Teams über sich hinauswachsen.
Viele Unternehmen haben schon bemerkt, dass sie in der komplexen Welt nur erfolgreich sein können, wenn sie verschiedene Lernorte im Unternehmen einrichten. Hierbei werden auch Austauschmöglichkeiten wie Open Space oder World Cafe eingesetzt, um sich neues Wissen anzueignen und kreative Ideen zu entwickeln.
Meine eigenen Lernorte und -erfahrungen!
Privat sollte man überprüfen wo in der Wohnung ein guter Lernort ist. Ich mag es zum Beispiel, wenn ich die Möglichkeit habe, raus zuschauen. Ich lerne und reflektiere auch gerne in der Natur beim Spazieren gehen. Bewegung und Lernen ist in der Kombination sehr sinnvoll.
Überlege Dir, wie kannst Du dir Deine eigenen Räume zum Lernen schaffen und gestalten? Was benötigst Du zum Lernen? Mit wem lernst Du gerne? Was lernst Du gerne?
Ich habe für mich in den letzten Jahren als sehr wertvoll erfahren, dass ich mich besonders durch mein Gegenüber entwickle. Sobald ich Coachings und Trainings gebe, lerne ich sehr viel von meinen Coachees und Teilnehmenden. Es ist ein Lernen auf Augenhöhe. So ist es auch auf der Arbeit mit meinen Kolleg*innen und in meiner Mastercoach-Ausbildung. Und wenn dann noch positive Emotionen dabei sind, integriere ich das Wissen in mir um so mehr.
Ganz nach dem Motto „Der Mensch wird am Du zum Ich“ von Martin Buber.
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